How do you know what are borders, if you never crossed yours, to see, what there was on the other side?

Taiwan

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Montag, 6. Oktober 2014

#8 Es passiert so viel

Hallo ihr Lieben,
am vorletzten Wochenende bin ich mit allen Austauschschülern aus Taitung am Samstag mit dem Zug nach Pingtung gefahren, da am Sonntag (28. September) der "Happy Teachers day" war und Rotary diesen gemeinsam mit uns verbringen wollte. Am Abend wurden Clara (Brasilien), Maria (Russland) und ich in unsere Unterkunft gebracht, die atemberaubend war. Wir schliefen bei Rotariern aus Pingtung und als wir ankamen sind wir erstmal mit dem Fahrstuhl in ein völlig unbenutztes Stockwerk mit zwei Badezimmern gefahren, das für die Nacht uns gehörte. Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen um an der Zeremonie teilzunehmen, wo wir auf all die anderen Austauschschüler aus unserem Distrikt trafen.

D3510

und nochmal ...

.. und weil es ja nie genug ist nochmal!

屏東祭孔大典 - Pingtung zhikongdadian

Taitungs Austauschschüler mit Gasteltern

Brasilien und Russland ♥


Anschließend besuchten wir ein Aboriginal Dorf, das Deutschland ziemlich ähnlich sah, finde ich. Am coolsten fand ich, dass wir am Ende mit denen ihre Tänze getanzt haben, es hat echt Spaß gemacht. Besonders schön fand ich, wieder mal Deutsch zu reden und mich mit den anderen Austauschschülern auszutauschen, es geht tatsächlich sehr vielen ähnlich.
Am Montag (29. September) war es dann endlich so weit, das lang ersehnte Schießen stand an. Wir fuhren mit dem Bus außerhalb der Stadt, wo es aussah wie im Paradies. Meine Klasse war total aufgeregt, da die das auch zum ersten mal gemacht haben. Wir mussten ziemlich lange warten, da wir die letzte Klasse waren, doch das hat sich auf jeden Fall gelohnt! Ich habe 5 von 5 Schüsse das Papier getroffen und 4 davon waren sogar sehr nah am Kreuz. Ich bin ziemlich stolz, die meisten haben nicht mal einmal das Papier getroffen. Ich bin richtig froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, das hat auf jeden Fall richtig Spaß gemacht! Leider durften wir nicht mehr mit den Panzern fahren, da keine Zeit mehr war, aber immerhin kann ich sagen, dass ich Panzer gesehen habe :D
Hier könnt ihr meine Einschusslöcher sehen
Warten ..


Ja und dann am Freitag (3.Oktober) war der Tag der Deutschen Einheit, weshalb ich meine gesamte Klasse mit Deutscher Fanschminke angemalt habe. Ich frage mich, wie viele Selfies an dem Tag entstanden sind. Die haben sich so sehr darüber gefreut und auch ganz oft Bilder gepostet und ganz viele haben sogar das Gruppenbild als Titelbild bei Facebook eingestellt. Das hat mich total gefreut.
Der größte Teil meiner Klasse ist drauf! :)

Abends war ich mit Clara und meinen Gasteltern in einem Pizza Laden (die Pizza schmeckt hier 387.893.432 besser als in Deutschland) und wir haben versucht möglichst viele Schriftzeichen zu lesen und das ging schon ganz schön gut, ich finde auch, dass das Schriftzeichen schreiben und lesen total Spaß macht, zum Beispiel wenn man auf der Strasse lang geht und plötzlich was erkennt. Den Sinn kann man sich meistens noch nicht zusammen schließen, dafür braucht man die Erfahrung und das Gefühl, da zum Beispiel "Achtung" oder "Pass auf!" wörtlich übersetzt "kleines Herz" heißt, wer sich diese Sprache wohl ausgedacht hat ...
Jedoch bringt es mir wirklich Spaß, auch wenn es manchmal anstrengend ist, diese Sprache zu lernen. Es fühlt sich nämlich nicht so richtig an wie lernen, ich bekomme einfach neue Wörter für die Gegenstände, keine Vokabeln. Ich glaube dieses Gefühl können nur Austauschschüler verstehen :D
Am Samstag Morgen (4.September) hieß es wieder früh aufstehen, da ich mit den meisten anderen Austauschschülern zu einem Zongyoubien Kochkurs (Ich glaube das gibt es in Deutschland nicht, deshalb habe ich keine Übersetzung, aber das sieht so ähnlich aus wie Pfannkuchen, schmeckt aber total anders aber super lecker!) und einem Fotokurs angemeldet war.
Mexiko & Deutschland. TEAM



Am Sonntag (5.September) dann bin ich mit meinen Gasteltern zu den Aboriginals in Taitung gefahren. Ich finde das richtig cool, dass meine Gasteltern so viel mit mir unternehmen und mir alles zeigen wollen. Ich habe wirklich kaum Momente in denen ich nichts tue, ich hoffe das hält in Deutschland an und ich bin nicht mehr so faul :D Das ist nämlich echt verrückt, ich schaffe hier viel mehr, obwohl die Schule viel später aufhört. Mir gefaellt das :D
台東布農部落 - Taitung Bunongbuluo, Taitungs Ureinwohnerdorf 


Erwähnenswert:
  • Ich kann die Leute hier erstaunlich gut unterscheiden, jedoch nicht die Namen zuordnen
  • Die Pärchen hier küssen sich nicht und halten kein Händchen. ich habe auch noch nie gesehen, wie sich Freunde zur Begrüßung umarmen, das macht man hier irgendwie nicht, aber die Jungs stehen gegenseitig ziemlich auf Körperkontakt 
  • Die male, die ich zuhause gegessen habe kann ich an einer Hand abzählen, man geht hier wirklich immer aus. Claras Gastfamilie (meine 3.) hat nicht mal eine Kueche
  • Jedoch isst man nicht in noblen Restaurants, also ich würde das eher Imbiss nennen. Sowas wäre in Deutschland wahrscheinlich gar nicht erlaubt, hier stehen Privat Gegenstände im Essens raum, die Küche ist halb auf der Strasse und ich habe mir letztens nachdem ich auf der Toilette war die Hände am gleichen Waschbecken gewaschen, wo das Besteck abgewaschen wird, das heißt man kann als Besucher einfach in die Küche gehen. Außerdem putzt man das Besteck vorher immer nochmal selber, da man ja nicht sicher sein kann, ob das sauber ist
  • Alles ist 82372 mal verpackt und obendrauf bekommt man dann noch immer eine Tüte
  • Man sieht selten jemanden ohne Bubbletea oder Milktea rumlaufen, aber die sind auch total cool, das sind dann so Becher, die oben zu gemacht sind und man seinen Strohhalm reinsteckt und dann trägt man den immer mit ner Tüte rum, hört sich jetzt nicht so cool an, ist es aber :D
  • Hier ist gerade das Jahr 103
  • Ein Mädchen hat mich gemalt 
  • Ich hoffe ich passe mich nicht dem Musikgeschmack an, der ist echt schrecklich
  • Irgendwie wartet man hier nicht beim essen, wenn man das essen bekommt fängt man einfach an, aber man teilt auch immer. Also jeder bestellt meistens ein Gericht, das dann in der Mitte steht und sich jeder bedienen kann
  • Man schnallt sich hier nicht an
  • Überall, wirklich überall stehen so ne Art Taschentücher. Die stehen in den "Restaurants" als Servietten, sowie im Badezimmer als Toilettenpapier
  • Die Tafeln in der Schule sind gewölbt, jeder hat seinen eigenen Tisch, jeder bekommt seine eigenen Bücher, es gibt keine Hefte, alle Notizen werden in die Bücher geschrieben und der Klassenraum hat zwei Türen
  • Die Türgriffe sind so ziemlich alle rund zum drehen, in der Mitte ist ein Knopf, mit dem man die Tür verriegelt
  • Einer meiner Klassenkameraden hat WLAN für die Klasse gekauft, toller Junge

Liebe Grüße,
Ai-Ling 


2 Kommentare:

  1. Danke Fredi, dass du uns regelmäßig an deinem neuen Leben teilhaben lässt. Ich freue mich auf jeden Bericht von dir und wünsche dir noch ganz viele einzigartige Momente :)) lg Ute & family

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