Die
Schule
In der ersten Woche, die ich hier war, war mit meiner
Gastmama in meiner Schule, wo wir eine Besprechung mit meinen und den
Lehrern von den beiden anderen Austauschschülerinnen, die auch dort
waren hatten. Ich hab nicht viel verstanden, jedoch darf ich keinen
Nagellack tragen, kein Make-up, keine langen Fingernägel, keine
Ringe, keine Ketten, keine Armbänder, keine Ohrringe und ja da
bleibt nur noch die Schuluniform.
Und
jetzt ist schon die erste Schulwoche rum!
Die
Schule ist sehr schön. Die Gänge sind offen, das heißt auf einer
Seite keine Wände, was ich echt richtig cool finde. Von der einen
Seite der Schule zur anderen führt eine Brücke über den Schulhof,
auf dem viele Bäume wachsen und eine Art Mini-Amphitheater steht.
Unter den Sitzen ist Wasser, ich finde das echt sehr gelungen.
Hier sieht man gut das Wasser unter dem "Amphitheater" |
Meine Schule von vorne |
Neben
der Schule ist ein großer Sportplatz und dahinter eine Sporthalle,
die gleichzeitig als Aula mit einer riesigen Bühne dient. Daneben
sind Wohnräume, für die, die dort auf´s Internat gehen.
Mein
Stundenplan besteht aus 40 Stunden die Woche, unter anderem habe ich auch Landesverteidigungs Unterricht
Morgens um 7:20 ist
erst Gartenarbeit und Putzen angesagt (Wirklich, alle Schüler
putzen, jeder macht da mit. Und die Schule ist dann echt immer sauber
und mit so vielen Schülern geht das viel schneller als mit
vielleicht 20 Reinigungskräften), dann wird gelernt oder geschlafen,
bis um 8:10 der Unterricht anfängt, welcher um 12:00 von einer 80
Minuten Pause unterbrochen wird, in der zuerst gegessen wird und dann
geschlafen. Das ist echt das Coolste, jeder Schüler legt dann seinen
Kopf auf den Tisch und schläft. Um 17:05 endet mein Schultag dann.
Danach gehe ich so gut wie jeden Tag zum Volleyball, was echt eine
super Entscheidung war. Ich habe dort super nette Leute
kennengelernt, die sich immer freuen, mich zu sehen und ich hab da
echt Spaß.
Aber
allgemein in der Schule sind alle richtig freundlich zu mir. Wie ich
schon mal erwähnt habe, haben Ausländer in Asien großes Ansehen,
was man ganz besonders in der Schule merkt. An meinem ersten Tag
wurde ich in der Klasse mit Applaus aufgenommen, alle wollten direkt
Bilder mit mir machen und haben diese dann sofort stolz auf Facebook
gepostet, jeder wollte mit mir reden (was allerdings erstaunlich
schwer ist), die Leute haben sich zu mir umgedreht und mich mit einem
sprachlosen Blick angeguckt und mir haben etliche fremde Leute Hallo
gesagt. Wenn ich sie dann zurück gegrüßt habe sind die total
ausgeflippt, das ist echt ein komisches Gefühl :D
Einige Mädchen meiner Klasse- tolle Menschen :) |
Der
Unterricht ist auch total seltsam. Ich dachte immer, in Asien ist
alles total streng und alle sitzen aufrecht und Beine im 90 Grad
Winkel und sowas, von wegen! Ihr könnt euch das nicht vorstellen,
die schlafen tatsächlich total offensichtlich mitten im Unterricht.
Den Lehrer stört das auch gar nicht. Mindestens 2 Leute schlafen in
jeder Stunde, aber das ist auch kein Wunder, die ganze Zeit redet der
Lehrer nur, die Schüler werden kaum mit einbezogen und ich würde
das eher eine Vorlesung nennen. Der Lehrer benutzt sogar oft ein
Mikrofon! Total seltsam, wirklich. Aber diszipliniert sind die
Schüler trotzdem. Ich habe schon an mehreren „Schulversammlungen“
teilgenommen, wo dann jeder Schüler einen festen Sitzplatz hat. Dann
steht vorne ein Soldat, der Befehle wie „Aufstehen!“ (Oder so
ähnlich, leider verstehe ich ihn nicht) erteilt. Das ist echt ein
krasses Gemeinschaftsgefühl, wenn alle in der gleichen Uniform
gleichzeitig aufstehen, die Hände hinter den Rücken legen, Singen
oder sich verbeugen. Mir gefällt das. Jeden Donnerstag morgen müssen
wir im Klassenverband auf den Schulhof auflaufen und dabei auf
Chinesisch zählen, das bringt echt Spaß :D Aber manchmal denkt sich
die Schulleitung auch einfach mal, dass wir zu wenig Sport treiben.
Dann versammeln sich alle Schüler, um dann einmal um die Schule zu
laufen. Echt verrückt.
Ich
freue mich schon unendlich auf Mittwoch (10.September), denn dann
habe ich meine erste Chinesisch Stunde! Dann kann ich hoffentlich bald
mit meinen Klassenkameraden und meiner Familie ordentlich reden, da
die wirklich alle kein Englisch können (Also wirklich sehr, sehr
schlecht. Das liegt daran, dass die ein anderes Sprachsystem haben).
Aber es freut mich total, wenn die Leute versuchen, Englisch zu
sprechen und es ist total niedlich, wenn sie sich dann entschuldigen,
dass sie das nicht können. Meine Klasse ist auch total begeistert
von Deutsch. Viele Klassenkameraden verabschieden sich schon mit
„Tschüß“ von mir oder sagen „Danke“, da geht mir echt jedes
mal das Herz auf. Es freut mich so, so wundervolle Menschen
kennen zulernen, mit denen ich hoffentlich ein aufregendes und
einzigartiges Jahr erleben werde.
Der Urlaub
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Am Abend waren wir auf dem Kenting Nachtmarkt, einem der größten von Taiwan, wie meine Gastschwester mir erzählte. Echt erstaunlich, wie viele Leute darum laufen und was für verrückte Sachen man essen kann.
恆春貓鼻頭 |
Den folgenden Tag haben mein Gastvater, meine Gastschwester und ich uns auf so ner Art Schlauchboot nur ohne Rand hinter Jet-Skis herziehen lassen und ich hatte danach so Muskelkater :D
An unserem letzten Tag, dem Montag, Moonfestival, waren wir an einem großen Tempel. Dort war richtig viel los und dort waren viele Paraden und Tänze.Besonders aufgefallen ist mir ein Mann, der in seinem Rücken einen Stab mit Nägeln stecken hatte und in seinem Arm eine Kugel mit Holzstacheln. Das Blut lief an ihm runter und mir wurde richtig schlecht. Meine Gastschwester erklärte mir, dass er einen Gott in sich hat und das machen muss, um anderen zu helfen und dass er keinen Schmerz spürt, aber da bin ich mir noch nicht so sicher.
恆春土地公廟 - Hengchun Tudigongmiao |
Liebe Grüße aus dem schönen Taiwan,
Ai-Ling ♥
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