How do you know what are borders, if you never crossed yours, to see, what there was on the other side?

Taiwan

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Dienstag, 9. September 2014

#6 Die erste Schulwoche und unser Urlaub in Hengchun

Die Schule 
In der ersten Woche, die ich hier war, war mit meiner Gastmama in meiner Schule, wo wir eine Besprechung mit meinen und den Lehrern von den beiden anderen Austauschschülerinnen, die auch dort waren hatten. Ich hab nicht viel verstanden, jedoch darf ich keinen Nagellack tragen, kein Make-up, keine langen Fingernägel, keine Ringe, keine Ketten, keine Armbänder, keine Ohrringe und ja da bleibt nur noch die Schuluniform. 

Und jetzt ist schon die erste Schulwoche rum!
Die Schule ist sehr schön. Die Gänge sind offen, das heißt auf einer Seite keine Wände, was ich echt richtig cool finde. Von der einen Seite der Schule zur anderen führt eine Brücke über den Schulhof, auf dem viele Bäume wachsen und eine Art Mini-Amphitheater steht. Unter den Sitzen ist Wasser, ich finde das echt sehr gelungen.

Hier sieht man gut das Wasser unter dem "Amphitheater"
Meine Schule von vorne 

und die Brücke

 Neben der Schule ist ein großer Sportplatz und dahinter eine Sporthalle, die gleichzeitig als Aula mit einer riesigen Bühne dient. Daneben sind Wohnräume, für die, die dort auf´s Internat gehen.
Mein Stundenplan besteht aus 40 Stunden die Woche, unter anderem habe ich auch Landesverteidigungs Unterricht

Morgens um 7:20 ist erst Gartenarbeit und Putzen angesagt (Wirklich, alle Schüler putzen, jeder macht da mit. Und die Schule ist dann echt immer sauber und mit so vielen Schülern geht das viel schneller als mit vielleicht 20 Reinigungskräften), dann wird gelernt oder geschlafen, bis um 8:10 der Unterricht anfängt, welcher um 12:00 von einer 80 Minuten Pause unterbrochen wird, in der zuerst gegessen wird und dann geschlafen. Das ist echt das Coolste, jeder Schüler legt dann seinen Kopf auf den Tisch und schläft. Um 17:05 endet mein Schultag dann. Danach gehe ich so gut wie jeden Tag zum Volleyball, was echt eine super Entscheidung war. Ich habe dort super nette Leute kennengelernt, die sich immer freuen, mich zu sehen und ich hab da echt Spaß.

Aber allgemein in der Schule sind alle richtig freundlich zu mir. Wie ich schon mal erwähnt habe, haben Ausländer in Asien großes Ansehen, was man ganz besonders in der Schule merkt. An meinem ersten Tag wurde ich in der Klasse mit Applaus aufgenommen, alle wollten direkt Bilder mit mir machen und haben diese dann sofort stolz auf Facebook gepostet, jeder wollte mit mir reden (was allerdings erstaunlich schwer ist), die Leute haben sich zu mir umgedreht und mich mit einem sprachlosen Blick angeguckt und mir haben etliche fremde Leute Hallo gesagt. Wenn ich sie dann zurück gegrüßt habe sind die total ausgeflippt, das ist echt ein komisches Gefühl :D

Einige Mädchen meiner Klasse- tolle Menschen :)
Der Unterricht ist auch total seltsam. Ich dachte immer, in Asien ist alles total streng und alle sitzen aufrecht und Beine im 90 Grad Winkel und sowas, von wegen! Ihr könnt euch das nicht vorstellen, die schlafen tatsächlich total offensichtlich mitten im Unterricht. Den Lehrer stört das auch gar nicht. Mindestens 2 Leute schlafen in jeder Stunde, aber das ist auch kein Wunder, die ganze Zeit redet der Lehrer nur, die Schüler werden kaum mit einbezogen und ich würde das eher eine Vorlesung nennen. Der Lehrer benutzt sogar oft ein Mikrofon! Total seltsam, wirklich. Aber diszipliniert sind die Schüler trotzdem. Ich habe schon an mehreren „Schulversammlungen“ teilgenommen, wo dann jeder Schüler einen festen Sitzplatz hat. Dann steht vorne ein Soldat, der Befehle wie „Aufstehen!“ (Oder so ähnlich, leider verstehe ich ihn nicht) erteilt. Das ist echt ein krasses Gemeinschaftsgefühl, wenn alle in der gleichen Uniform gleichzeitig aufstehen, die Hände hinter den Rücken legen, Singen oder sich verbeugen. Mir gefällt das. Jeden Donnerstag morgen müssen wir im Klassenverband auf den Schulhof auflaufen und dabei auf Chinesisch zählen, das bringt echt Spaß :D Aber manchmal denkt sich die Schulleitung auch einfach mal, dass wir zu wenig Sport treiben. Dann versammeln sich alle Schüler, um dann einmal um die Schule zu laufen. Echt verrückt.
Ich freue mich schon unendlich auf Mittwoch (10.September), denn dann habe ich meine erste Chinesisch Stunde! Dann kann ich hoffentlich bald mit meinen Klassenkameraden und meiner Familie ordentlich reden, da die wirklich alle kein Englisch können (Also wirklich sehr, sehr schlecht. Das liegt daran, dass die ein anderes Sprachsystem haben). Aber es freut mich total, wenn die Leute versuchen, Englisch zu sprechen und es ist total niedlich, wenn sie sich dann entschuldigen, dass sie das nicht können. Meine Klasse ist auch total begeistert von Deutsch. Viele Klassenkameraden verabschieden sich schon mit „Tschüß“ von mir oder sagen „Danke“, da geht mir echt jedes mal das Herz auf. Es freut mich so, so wundervolle Menschen kennen zulernen, mit denen ich hoffentlich ein aufregendes und einzigartiges Jahr erleben werde.

Der Urlaub
Am Freitag direkt nach dem Volleyball spielen haben meine Gasteltern mir gesagt, dass ich schnell meine Sachen packen soll, weil wir gleich los wollen.Okay. Ein paar Tage vorher ist meine Gastschwester nach Taitung gekommen und begleitete uns nach Hengchun, zu der Cousine meiner Gastmama. Dort angekommen haben wir erstmal geschlafen, denn am nächsten Tag sollte es früh los gehen zum Schnorcheln. Das Wasser war super warm und richtig klar, man konnte wirklich alles sehen. Ich hab sogar einen Fisch berührt, die kamen alle zu mir und hatten überhaupt keine Angst.

 Am Abend waren wir auf dem Kenting Nachtmarkt, einem der größten von Taiwan, wie meine Gastschwester mir erzählte. Echt erstaunlich, wie viele Leute darum laufen und was für verrückte Sachen man essen kann.
恆春貓鼻頭

 Den folgenden Tag haben mein Gastvater, meine Gastschwester und ich uns auf so ner Art Schlauchboot nur ohne Rand hinter Jet-Skis herziehen lassen und ich hatte danach so Muskelkater :D
An unserem letzten Tag, dem Montag, Moonfestival, waren wir an einem großen Tempel. Dort war richtig viel los und dort waren viele Paraden und Tänze.Besonders aufgefallen ist mir ein Mann, der in seinem Rücken einen Stab mit Nägeln stecken hatte und in seinem Arm eine Kugel mit Holzstacheln. Das Blut lief an ihm runter und mir wurde richtig schlecht. Meine Gastschwester erklärte mir, dass er einen Gott in sich hat und das machen muss, um anderen zu helfen und dass er keinen Schmerz spürt, aber da bin ich mir noch nicht so sicher.
恆春土地公廟 - Hengchun Tudigongmiao

Liebe Grüße aus dem schönen Taiwan,
Ai-Ling ♥

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